„Aber es hat noch nicht alle Funktionen, die unser System jetzt hat.“ So, oder so ähnlich klingen die Einwände bei einigen der Gespräche, die wir aktuell zahlreich führen, wenn Unternehmen mit ihrem MES in die Cloud wechseln möchten oder aus systembedingten Abkündigungen wechseln müssen. Daran ist häufig sichtbar, dass auf die neue Cloud-Architektur zu linear als Migration von der Vergangenheit in die Zukunft geschaut wird, was fatale Folgen haben wird.
Betrachten wir analog dazu einmal die aktuelle disruptive Veränderungen am Automarkt. Dort gibt es jene, die die Elektromobilität als neuen Antriebsstrang betrachten – Verbrenner raus, Batterie rein, fertig. Reichweite ist das einzige neue Unterscheidungsmerkmal. Innovationen bedeuten hier vielleicht noch, den Antriebsmotor von 1x zentral auf 4x dezentral zu denken und somit Platz unter der Motorhaube zu schaffen. Es gibt aber auch jene, die den disruptiv, transformativen Character erkannt haben und umsetzen. Diese Visionäre denken das Automobil nicht mehr nur als Vehikel, um angenehm von A nach B zu kommen, sondern – speziell in Verbindung mit autonomen Fahren – als Entertainment-Plattform, als erweitertes Wohnzimmer oder als „Spezial-Applikation“ für Paketzustellung oder für die Altenpflege. Und schon entstehen ganz andere Welten, andere Märkte und andere Wettbewerber. Eine Transformation des Produktes und des Geschäftsmodells hat stattgefunden.
Kommen wir zurück zur IT-gestützten Produktionssteuerung. Welche neuen Möglichkeiten und Chancen ergeben sich, wenn nicht in Migration und Verlagerung der aktuellen Funktionen in die Cloud gedacht wird, sondern die Prozesse plötzlich anders gedacht und umgesetzt werden können? Drei Beispiele: