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Selective Transition als Königsweg nach SAP S/4HANA

SAP S/4HANA steht bei vielen Unternehmen auf der Agenda. Die Suche nach dem richtigen Weg für den Umstieg bleibt die spannende Frage. New Implementation oder System Conversion waren bisher die einzigen Varianten. Unternehmen, für die Projektlaufzeit weniger wichtig ist und die sich komplett neu erfinden wollen, bevorzugen den Greenfield-Ansatz. Firmen, die pragmatisch denken und weniger Innovationsenergie aufwenden möchten, entscheiden sich für die Konvertierung.

Viele Industriekunden bewerten die beiden Transformations-Ansätze – Neuimplementierung oder Konvertierung – und sagen „Keiner der beiden passt in unser Strategie- und Innovationskonzept, uns fehlt der Business Case für betriebswirtschaftlichen Mehrwert“. Einerseits möchte man bewährte Prozesse mitnehmen, andererseits wertbringende Innovationen im Unternehmen etablieren, Produktions- und Logistikabläufe verschlanken und dabei betriebswirtschaftlichen Mehrwert stiften. Über allem schwebt der Faktor Zeit – die wenigsten können sich ein langwieriges, schwerfälliges S/4HANA-Projekt über fünf, sechs Jahre leisten.

Eine S/4 Conversion hat meist nur eine Laufzeit von einem Jahr – dafür mit deutlich geringerem Innovationsanteil. Viessmann zeigte bereits 2019, wie es anders geht: Überschaubare Projektlaufzeit mit Innovationsmaßnahmen – die dem Weltkonzern wirklich helfen – sowie die Mitnahme historischer Daten und ausgereifter Prozesse. Der nordhessische Energiesystem-Hersteller beeindruckte die gesamte Community mit dem weltweit größten S/4HANA-Umstieg in Rekordzeit.

Der selektive Transformationsansatz bahnt sich seinen Weg – schon heute eignet er sich für 80 bis 90 Prozent der Kunden.
Henning Krug
Consulting Director

Fest steht: In S/4-Umstiegs-Projekten wächst die Zahl der Stakeholder: IT, Finance, Produktion, Logistik, neue Kundenschnittstellen und Geschäftsmodelle. Bei manchen Unternehmen bleibt die IT der Treiber – gerade, wenn bereits ausgereifte Lösungen vorhanden sind und man schnell auf S/4 als digitale Plattform wechseln will, um nächste Schritte mit den Geschäftsbereichen zu gehen. In anderen Fällen fordern Funktionsbereiche, wie Sales oder Service, die schnelle Digitalisierung ein. Im Konzert der IT-Projekte geht es allerdings heute nicht um das eine Transformationsprojekt, sondern um strategische Digitalisierungs-Programme – mit dem S/4-Umstieg als Grundlage.

Selective S/4HANA Transition hat sich vom Kompromiss zum Königsweg entwickelt. SDT teilt große Programme in kleine Pakete und hebt die Organisation auf eine digitale S/4-Zukunftsplattform. Viele Unternehmen verstehen inzwischen, dass dieser erste Innovationshub weitere Etappen gut vorbereitet. Alles andere dauert zu lang, den meisten geht vor dem Gipfel die Luft aus. Für das Volumen des Wandels kommt die 80/20-Regel zum Tragen: Themen identifizieren, die wirklich Mehrwert stiften und möglichst viele Pain-Points lösen.

 

Schlüsselwerkzeug cbs Enterprise Transformer

 

So lassen sich kurze Projektlaufzeiten von Monaten statt mehreren Jahren realisieren. Die Spezialsoftware cbs ET Enterprise Transformer ist für die Datenmigration in solchen Projekten erfolgskritisch: Mit dem ET läuft die Transformation minimal-invasiv ab. Im Idealfall melden sich die User Freitagabend im Altsystem ab und können Montagmorgen im S/4-Ssytem genau dort an offenen Bestellungen, Fakturen oder Projekten weiterarbeiten, wo sie vor dem Wochenende aufgehört haben.

Was sehen wir nun, nachdem einige Industrieunternehmen den selektiven Weg nach S/4HANA gegangen sind? Zuerst, dass es wenige reine Neuimplementierungen oder Systemkonvertierungen gibt. Die meisten Unternehmen schauen auf Leuchtturmprojekte und möchten in absehbarer Zeit die gleichen Erfolge erzielen, mit optimierten Geschäftsabläufen und innovativer Technologie. Das Ergebnis muss die Kosten rechtfertigen, und der selektive Ansatz bietet das beste Kosten-Nutzen-Verhältnis. Viessmann ist immer noch ein Vorzeigeprojekt für diesen Weg: 6.000 User und 30 Milliarden Datensätze, dennoch war das Projekt in wenigen Monaten abgeschlossen.

Neben diesem Weg gibt es heute neue Referenzprojekte für die digitale Innovation im Industrieumfeld, etwa aus den USA: cbs hat für den Stahlkonzern SPS Steel and Pipe Supply die Transformation von ERP on-Premise in die S/4HANA Private Cloud erfolgreich vollzogen. Es war eine Weltpremiere. Die Selective Transition fokussierte sich auf das wirklich Notwendige und gezielte Innovationen: den Finanzbereich transformieren, Prozesse und historische Daten auswählen, reduzieren und integrieren. Erste Kundengespräche in Europa bestätigen uns, dass der Trend, Systeme in der Cloud zu betreiben, nicht nur ein amerikanischer Weg bleiben wird.

Henning Krug
Consulting Director