Warum eine strukturierte Transformationsstrategie entscheidend ist – und wie Sie mit einem bewährten Framework Ihre S/4HANA-Reise sicher planen und umsetzen.
Die Einführung von SAP S/4HANA ist ein Meilenstein in der Systemlandschaft eines Unternehmens – und gleichzeitig eine große Herausforderung. Es geht nicht nur um Technik, sondern um Geschäftsprozesse, Organisation, Change Management sowie die Zukunftsfähigkeit des existierenden Business und IT Templates. Um den Systemwechsel vorzubereiten, müssen im Vorfeld zahlreiche Aspekte berücksichtigt werden. Erfolgreiche Unternehmen gehen diese Aufgabe mit einer klaren Transformationsstrategie an.
Teil 1: Von der Projektklassifikation zur Qualitätssicherung – Die Grundlagen Ihrer SAP S/4HANA-Transformation
Im ersten Teil unseres zweiteiligen Artikels werfen wir einen detaillierten Blick auf die ersten vier Bausteine einer erfolgreichen Transformationsstrategie für SAP S/4HANA. Sie erfahren, wie Sie Ihr Projekt optimal starten und welche essenziellen Vorbereitungen erforderlich sind. Wir bieten Ihnen praxisbewährte Empfehlungen und umsetzbare Schritte, die Ihnen helfen, Ihre Reise zu S/4HANA- mit einem Ziel vor Augen zu starten.

Baustein 1. Projektklassifikation: Verstehen, worum es wirklich geht
Bevor Sie über Tools, Roadmaps oder Zielarchitekturen sprechen, sollten Sie eine zentrale Frage beantworten: Was treibt Ihre Transformation an? Ist der Haupttreiber technisch, z. B. das Ende des Supports für ECC oder die Notwendigkeit, Systeme zu konsolidieren? Oder geht es um geschäftliche Veränderung, etwa durch neue Geschäftsmodelle, Prozessharmonisierung oder neue Reporting-Anforderungen?
Diese Unterscheidung ist entscheidend für den weiteren Verlauf des Projekts. Technisch geprägte Projekte, die ggf nur auf die Mindestanforderungen des neuen S/4HANA Releases gemünzt sind, sind oft weniger komplex und können schneller realisiert werden. Business-getriebene Projekte hingegen erfordern intensivere Abstimmung mit den Fachbereichen, höhere Anforderungen an die Projektorganisation und das Change Management sowie eine klarere Vision für die zukünftige Systemnutzung.
Empfehlung: Erarbeiten Sie gemeinsam mit Fachbereich und IT eine erste Einschätzung der Komplexität und der Treiber – und dokumentieren Sie diese frühzeitig als Grundlage für alle weiteren Schritte.
Baustein 2. Transformationsansatz: Die passende Methode wählen
Nach der Projektklassifikation folgt die Wahl des geeigneten Transformationsansatzes. Dieser ist zentral und beeinflusst maßgeblich den Verlauf und Erfolg Ihres Projekts. Grundsätzlich gibt es drei etablierte Wege:
Der Brownfield-Ansatz zielt auf eine technische Umstellung auf S/4HANA mit möglichst geringem Änderungsaufwand. Er birgt ein vergleichsweises geringes Risiko, bietet aber auch nur begrenzte Möglichkeiten zur Neugestaltung von Prozessen und Strukturen – Innovation bleibt hier oft auf der Strecke. Zudem fehlt die Chance, das System zu verschlanken oder historische Daten gezielt auszusteuern – was langfristig auch Potenzial zur Reduzierung von Betriebskosten (Operation Costs) verschenkt.
Der Greenfield-Ansatz hingegen bedeutet einen kompletten Neuanfang. Prozesse werden neu gedacht, das Systemdesign von Grund auf neu aufgebaut. Das schafft große Freiheiten, ist aber auch mit erheblichem Aufwand, hohem Business Involvement und längeren Projektlaufzeiten verbunden.
Viele Unternehmen finden sich weder in dem einen noch in dem anderen Ansatz zu 100% wieder. Ein dritter Weg kann hier die Lösung sein: die Selective Data Transition (SDT). Dieser Ansatz kombiniert das Beste aus beiden Migrationswelten: Bewährte Prozesse und Systeme können beibehalten werden, während gezielt dort modernisiert wird, wo es strategisch sinnvoll ist. SDT ermöglicht eine selektive Migration relevanter Daten – das reduziert die Datenmenge, schafft Klarheit im System und ist oft der Schlüssel zur Umsetzung einer zukunftsfähigen Clean-Core-Strategie.
Empfehlung: Evaluieren Sie den Transformationsansatz nicht nur aus technischer Sicht. Berücksichtigen Sie Geschäftsanforderungen, organisatorische Reife und Ihre Innovationsziele – und prüfen Sie insbesondere das Potenzial von Selective Data Transition als tragfähige Strategie für Ihre S/4HANA-Zukunft.
Baustein 3. Projektorganisation: Ohne Struktur kein Erfolg
Baustein 4. Qualitätssicherung: Datenvalidierung auf Knopfdruck
Die beste Strategie nützt wenig, wenn die Datenqualität nicht stimmt. Fehlerhafte Datenmigration kann zu Betriebsstörungen, Compliance-Risiken und hohem Nacharbeitsaufwand führen. Deshalb sollte das Thema Qualitätssicherung ein eigener Baustein Ihrer Strategie sein. Mit dem Einsatz von Lösungen wie dem cbs Enterprise Transformer lassen sich zahlreiche Benefits realisieren:
- Validierung von Mappings und Selektionsregeln im Vorfeld der Migration
- Schrittweises Testen der Transformationen
- Durchführung automatisierter Konsistenzprüfungen
- Unterstützung bei der Generierung von Audit-relevanten Dokumentationen
Empfehlung: Planen Sie designierte Phasen innerhalb eines Testzykluses für Datenvalidierung und Prozessverprobung – mit definierter Testorganisation, Testfällen und Abnahmeprozessen.
Die ersten vier Bausteine bilden das Fundament einer erfolgreichen SAP S/4HANA-Transformation. Wenn Sie diese Aspekte berücksichtigen und frühzeitig die richtigen Weichen stellen, schaffen Sie eine solide Basis für Ihr gesamtes Migrationsprojekt. Im nächsten Teil unseres Beitrags gehen wir auf die weiteren Elemente ein, die für den langfristigen Erfolg Ihrer Transformation entscheidend sind. Bleiben Sie dran!
Möchten Sie tiefer eintauchen? Besuchen Sie unsere SLT-Website für weitere Einblicke und Unterstützung bei Ihrer SAP S/4HANA-Transformation.